Sachsen-Anhalt: Apotheken stehen im Koalitionsvertrag
Sachsen-Anhalts mögliche neue schwarz-rot-gelbe Koalition will die Apotheken vor Ort stärken und setzt dabei unter anderem auf pharmazeutische Dienstleistungen. Im Entwurf des Koalitionsvertrages heißt es: "Die Arzneimittelversorgung durch Apotheken ist im ländlichen Raum anders als in urbanen Regionen im besonderen Maß von einer ausreichenden Dichte von Präsenzapotheken abhängig. Eine Stärkung der Vor-Ort-Apotheke ist über verschiedene Wege möglich. Eine Möglichkeit ist, vermehrt pharmazeutische Dienstleistungen anzubieten und andere innovative Ansätze zu erproben." Für den Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt sind diese Formulieren schlüssig und richtig. Verbandschef und ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold erklärte gegenüber der PZ (16.8.): "Wir begrüßen die Formulierungen im aktuellen Koalitionsvertrag ausdrücklich und gehen davon aus, dass wir auch in Zukunft mit der Unterstützung der Politik rechnen können, wenn es darum geht, neue und innovative Lösungen für die pharmazeutische Versorgung zu entwickeln, gerade in dieser Phase dynamischer Digitalisierung. Dabei geht es vor allem darum, die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung durch die Apotheke vor Ort zu sichern und zu stärken." Arnold fügte hinzu, dass Sachsen-Anhalt "gezwungenermaßen Vorreiter" sei, wo es um strukturelle Fragen einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung gehe. Denn: "Aufgrund der speziellen demografischen und räumlichen Struktur sind Themen wie Landarztmangel oder Rezeptsammelstellen in unserem Bundesland schon diskutiert worden, als sie in den anderen Bundesländern höchstens als Probleme einer fernen Zukunft betrachtet wurden. Auch deshalb haben wir hier schon immer neue Lösungskonzepte entwickelt und erfolgreich in die Tat umgesetzt. Der Landesapothekerverband hat schon im Jahr 2008 einen Katalog der pharmazeutischen Dienstleistungen erarbeitet, der die Grundlage für den bundesweiten Leistungskatalog (LeiKa) bildete. Aufgrund des Problemdrucks im Gesundheitswesen ist die Zusammenarbeit der Landespolitik und der Apothekerschaft traditionell sehr vertrauensvoll. Gemeinsam wird nach Lösungen für die Fragen der Versorgung gesucht. Die Formulierungen im aktuellen Koalitionsvertrag reflektieren diesen ständigen Austausch." Die SPD will auf Regionalkonferenzen mit ihren Mitgliedern über die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen diskutieren. Diese stimmen ebenso wie die Mitglieder der CDU über die Annahme des Koalitionsvertrages ab. Bei der FDP ist ein Landesparteitag geplant. Reiner Haseloff soll am 16. September erneut zum Ministerpräsidenten gewählt werden.