Schmerzmittel: Fragen an Ursula Funke

Die "Allgemeine Zeitung" (11.11.) aus Mainz hat einen ausführlichen Artikel über rezeptfreie Schmerzmittel veröffentlicht. Zu Wort kommt die Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer, Ursula Funke. "Schmerz ist ein Signal des Körpers und nicht die Ursache selbst", erklärte Funke. Sinnvoll könne eine Tablette zum Beispiel nach einer Knie-OP sein oder auch, um bei Zahnweh die Zeit bis zum Arztbesuch zu überbrücken.

Bei Schmerz würden Botenstoffe freigesetzt, schreibt die Autorin des Artikels. Docken sie an den Nervenzellen an, wird der Schmerzimpuls an das Gehirn weitergegeben. Die Wirkstoffe einer Schmerztablette blockieren diese Andockstellen jedoch. "Das ist, als ob die Botenstoffe wie ein Auto ihren Parkplatz suchen und dieser schon besetzt ist", so die BAK-Vizepräsidentin.

Gefragt wurde auch, für welches Schmerzmittel sich die Patientinnen und Patienten entscheiden sollen. Für Funke ist Ibuprofen die erste Wahl, heißt es in dem Bericht. Wer allerdings bei der Einnahme von Ibuprofen unerwünschte Nebenwirkungen wie Magenprobleme erlebe, der sei mit Paracetamol besser bedient. Ursula Funke rate außerdem bei Fieber eher zu Paracetamol.

"Schwangere sollten im ersten Schwangerschaftsdrittel am besten gar keine Schmerzmittel einnehmen", sagte Apothekerin Funke. Auf jeden Fall aber gilt für das letzte Schwangerschaftsdrittel, dass hier nur Paracetamol als apothekenpflichtiges Schmerzmittel zur Verfügung steht..
Für alle mit Kater-Kopfschmerz eignet sich Paracetamol dagegen nicht. "Der Alkohol beansprucht bereits die Leber und das Paracetamol kommt dann noch dazu", erklärte Ursula Funke. Kindern unter zwölf Jahren wiederum sollte man grundsätzlich keine Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen.  "Das kann eine gefährliche Erkrankung, das Reye-Syndrom, auslösen", so die Apothekerin. Menschen mit empfindlichem Magen sollten laut Funke vielleicht besser etwas zur Tablette essen. "Das Wichtigste ist, ausreichend Flüssigkeit bei der Einnahme zu trinken", so die Apothekerin.