Sechs Jahre Schutz gegen Fälschungen: Mehr als 50 Millionen Scans pro Woche

In diesem Monat feiert das EU-weite System zum Schutz vor Arzneimittelfälschungen (in Deutschland: “securpharm”) seinen sechsten Geburtstag – und begrüßt mit Italien und Griechenland zwei weitere neue Mitgliedsstaaten. Seit dem 9. Februar 2019 gilt die europäische Fälschungsschutzrichtlinie schon in Deutschland. Seitdem muss das Apothekenpersonal nahezu alle verschreibungspflichtigen Packungen vor der Abgabe an Patienten einer Echtheitsprüfung zu unterziehen.

Diese Echtheitsprüfung besteht aus zwei Sicherheitsmerkmalen: einem Erstöffnungsschutz sowie einem individuelles Erkennungsmerkmal in Form eines DataMatrix Codes. Insgesamt sind 28 Staaten mit 29 Nationalen Medizinischen Verifikationssystemen (kurz NMVS) angeschlossen. Die deutsche Organisation zum NMVS ist securPharm e.V., die seit 16. März 2012 existiert.  

Die Präsidentin der European Medicines Verification Organisation (EMVO) und Generalsekretärin des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) Ilaria Passarani, zieht eine positive Bilanz. "Die Patientensicherheit beruht auf Engagement und Zusammenarbeit. Seit sechs Jahren arbeiten die Akteure der Lieferkette daran, die Integrität der Medikamente in Europa zu schützen und sicherzustellen, dass die Patienten den Medikamenten vertrauen können", wird sie von der EMVO auf LinkedIn zitiert.  

Allein in Deutschland werden durchschnittlich jede Woche über 50 Millionen Sicherheitschecks durch die Apothekenteams und pharmazeutische Großhandlungen durchgeführt. Dies ist ein erheblicher Mehraufwand in den Offizinen, aber am Ende trägt das System dazu bei, dass Arzneimittel in der legalen Vertriebskette jederzeit sicher sind. Patientinnen und Patienten können sich auf die Apothekenteams verlassen: Sichere Arzneimittel gibt es über ihre Apotheke und nicht irgendwo im Netz.