Sondervermögen: Apotheken gehören zur Infrastruktur!
Die Stärkung der Infrastruktur in Deutschland durch ein Sondervermögen ist aus Sicht der Apothekerschaft eine richtige und wegweisende Entscheidung von Union und SPD. Anlässlich der laufenden Sondierungsgespräche machen die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die Bundesapothekerkammer (BAK) und der Deutsche Apothekerverband (DAV) allerdings darauf aufmerksam, dass auch die Apotheken ein wertvoller, unverzichtbarer Bestandteil der lokalen Infrastrukturen sind. Mit Blick auf die chronische Unterfinanzierung der Apotheken muss auch schnellstmöglich in das flächendeckende Apothekennetz investiert werden, um die wohnortnahe Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten.
ABDA-Präsident Thomas Preis dazu: "Investitionen in Krankenhäuser sind wichtig, aber auch die ambulante Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung durch Apotheken gehört zur kritischen Infrastruktur in kleinen und großen Städten, in den Stadtteilen und auf dem Land. Die Zahl der Apotheken ist in den vergangenen zehn Jahren bereits um knapp 20 Prozent gesunken. Vielerorts wird die Versorgung für Patientinnen und Patienten dadurch immer schwieriger, auch angesichts der nicht enden wollenden Arzneimittel-Lieferengpässe. Die neue Bundesregierung sollte daher schnellstmöglich den Weg freimachen für eine nachhaltige, wirtschaftliche Stärkung der Apothekenbetriebe. Das ist auch wichtig, damit die Übernahme bestehender und die Eröffnung neuer Betriebe für junge Apothekerinnen und Apotheker wieder attraktiv wird."
BAK-Präsident Dr. Armin Hoffmann: "Die Apotheken vor Ort sind schon jetzt wichtige Anlaufstellen für eine kompetente Gesundheitsversorgung. In einer alternden Gesellschaft und mit Blick auf die Digitalisierung des Gesundheitswesens können sie künftig weitere Aufgaben sogar noch mehr Versorgungsaufgaben für die Gesellschaft übernehmen – vom Blutdruckmessen über das Impfen bis zum Medikationscheck. Wir stehen für Gespräche darüber jederzeit bereit."
DAV-Vorsitzender Dr. Hans-Peter Hubmann: "Die wohnortnahe Versorgung der Menschen kann nur gelingen, wenn die Apotheken wirtschaftlich stabil agieren. Das Honorar für die Apotheken ist aber seit zwölf Jahren aus Spargründen politisch eingefroren. Daraus können immer mehr Apotheken die immens gestiegenen Kosten nicht mehr bezahlen und müssen schließen. Auch unsere rund 160.000 Beschäftigten müssen ausreichend vergütet werden. Die Apotheken brauchen deshalb einerseits sofortige Finanzhilfen, aber andererseits auch ein dynamisches Honorar, das sich automatisch an die steigenden Kosten anpasst."