Lieferengpässe: Vor-Ort-Recherche
„Deutschlandfunk Kultur“ hat über Lieferengpässe von Arzneimitteln berichtet. Für ihre Recherche war die Reporterin in der Koblenzer Sophien-Apotheke von Dr. Andreas Kiefer (Präsident der Bundesapothekerkammer) zu Gast. „Wir lassen eigentlich niemanden ohne Arzneimittel weg, wir finden immer eine Lösung auch zusammen mit dem Arzt“, sagte Kiefer der Reporterin. Aber anstrengend sei es für alle. Für die Mainzer Pharmazieprofessorin Irene Krämer liegen die Probleme in der Tabelttenproduktion. Die Wirkstoffe selbst sind nicht knapp. Wie gut, dass die Krankenhausapotheke an der Unimedizin Mainz stabile Lieferanten hat und Kapseln selbst produzieren kann, sagt Apothekendirektorin Krämer in dem Beitrag. „Wir haben immer noch eine große Eigenherstellung. Wir haben die Ausstattung und das Know-how dafür. Für mich ist das der Königsweg.“ Mehr einheimische Produktion würde das Versorgungsrisiko verringern, meint auch Andreas Kiefer. Eine mittelständische Produktion in Deutschland wieder aufzubauen, hält der BAK-Präsident für möglich: „Wir haben hier auch noch gute Wirkstoffhersteller“, meinte er. Seit März gilt eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die Apothekern mehr Freiheit einräumt, Lieferengpässe auszugleichen. Andreas Kiefer findet das gut: „Da haben wir jetzt Ausweichmöglichkeiten, andere Stärken, andere Packungsgrößen abzugeben. Das ist jetzt besser geworden durch die Verordnung vom Bundesminister.“