SPD-Bundestagsabgeordnete diskutiert mit Apothekerinnen und Apotheker
Rund 40 junge Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Deutschland hatten am Freitag (10.11.) wieder die Möglichkeit an der "Berufspolitischen Informationsveranstaltung" teilzunehmen. Im Berliner Apothekerhaus wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening begrüßt und konnten anschließend mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Heike Engelhardt über die aktuelle Gesundheitspolitik diskutieren.
Die Politikerin ist Mitglied im Gesundheitsausschuss und nahm sich über eine Stunde Zeit, um die Fragen aus den Apothekerinnen und Apotheker zu beantworten. Engelhardt: "Mir ist es immer wichtig zu hören, wo klemmt es gerade! Wo kann die Politik ansetzen? Sind wir auf dem richtigen Weg?" Natürlich nicht, so die Stimmung im Saal. Am klarsten waren die Worte der SPD-Politikerin beim Thema Versandapotheken. "Es gab auch Entscheidungen in der Vergangenheit, die falsch waren", räumte Engelhardt ein und fügte hinzu: "Wenn es darum geht, sich zu positionieren, werde ich mich gegen die Versandapotheke positionieren!" Ein Apotheker sprach die seit Jahren fehlende Honorarerhöhung an. Andere Berufsgruppen wie die Ärzte hätten diese bekommen. Engelhardt stellte klar, dass Apothekerinnen und Apotheker nicht anders behandelt sollten als beispielsweise die Ärzteschaft. „Vielleicht macht der Minister noch einmal eine Denkrunde", so die SPD-Politikerin.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagte in der Diskussionsrunde: "Nach der Pandemie kommt der Minister her und nimmt uns Geld. Das waren jetzt 23 Cent pro Packung. Ohne, dass wir irgendein Gespräch gehabt hätten. Und das war das Dankeschön an die Arbeit, die wir in der Pandemie geleistet haben." Overwiening sprach von einer mentalen Herabwürdigung eines ganzen Berufsstandes durch Bundegesundheitsminister Karl Lauterbach. Auch zum BMG-Eckpunktepapier zur Vermeidung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln sei die ABDA im Vorfeld nicht gefragt, sondern "konfrontiert" worden, erklärte die ABDA-Präsidentin. Man verstehe nicht, warum gute Argumente aus dem Versorgungsalltag beim Minister "nicht verfangen". ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold fügte hinzu: "Niemand auf der ganzen Welt versucht eine apothekerfreie Arzneimittelversorgung hinzustellen. Niemand. Alle sagen, wir müssen die Rolle des Apothekers stärken und sie nicht abschaffen."
Nominiert und eingeladen zu dieser fünften "Berufspolitischen Informationsveranstaltung“ wurden die jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten von den Landesapothekerkammern und -verbänden. ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz gab einen Einblick in den Aufbau und die Rolle der ABDA in Berlin. Ralf Denda, Persönlicher Referent des ABDA-Hauptgeschäftsführers, informierte über die Möglichkeiten der politischen Interessensvertretung in Berlin. Abgerundet wurden die Referate und Diskussionen durch Workshops mit Praxisbeispielen.