Vorteile der Apothekenreform
DAV-Vize Dr. Hans-Peter Hubmann hat sich im "DAZ.online-Interview" (3. September) ausführlich zum Apothekenstärkungsgesetz geäußert. Konkret ging es um die Frage, ob das Gesetz den Apothekern eher helfen als schaden könnte. Hubmann machte deutlich, dass er hinter dem Kurs der ABDA steht: "Weil die jetzige Situation definitiv schlechter ist als die Situation, in der wir uns befänden, wenn das Gesetz so kommt. Kritiker dieses Gesetzes sollten sich einfach fragen: Wie ist denn der jetzige Zustand? Die Antwort ist: Die Rx-Preisbindung gibt es nicht mehr für EU-Versender, es herrscht ein Preiswettkampf, die Versender aus den Niederlanden können machen, was sie wollen – sowohl im GKV- als auch im PKV Bereich", so der DAV-Vize und erklärte weiter, "mit dem Gesetz würden wir die Rx-Preisbindung wiederbekommen – und zwar für den kompletten GKV-Bereich, festgehalten im SGB V. Das betrifft 88 bis 90 Prozent des Marktes. Nur nochmal zur Wiederholung: Jetzt haben wir de facto keine Rx-Preisbindung für EU-Versender, nach dem Gesetz hätten wir sie wieder im GKV-Bereich. Für mich ist das eine klare Verbesserung. Es gibt aber noch weitere Gründe, warum die Apotheker mit diesem Vorhaben durchaus Hoffnungen verbinden können." Natürlich nehme man unterschiedliche Strömungen und Meinungen in der Apothekerschaft wahr, räumte Hubmann ein. "Die ABDA vertritt alle Kammern und Verbände, wir können uns in der Kommunikation nicht klar gegen oder für eine Strömung aussprechen. Unsere Aufgabe ist es, die Beschlüsse der Mitgliederversammlung umzusetzen – und das tun wir. Außerdem möchte ich alle Apotheker, die uns stets so heftig kritisieren, herzlich dazu einladen, an politischen Diskussionen in Verbands- und Kammerversammlungen teilzunehmen, um die eigene Meinung einzubringen." Der DAV-Vitze betonte, dass man auch mal unterschiedlicher Auffassung über den richtigen Weg sein könne, das gehöre dazu.