ABDA-Präsidentin sieht riesiges Potenzial in der Prävention / Vor-Ort-Apotheken bereit
Overwiening: „Jeder Euro für die Vorsorge erspart mehrere Euro für die Nachsorge“
Vorsorge ist besser als Nachsorge: Gerade für chronisch Kranke, die bereits auf Arzneimittel angewiesen sind, damit sich ihr Gesundheitszustand nicht weiter verschlechtert, gilt dies im Besonderen. Wie hoch der Stellenwert der Prävention in dieser Zielgruppe ist, zeigt jetzt eine breit angelegte Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Forsa im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände unter 12.000 Bundesbürger*innen, darunter 3.000 Patient*innen mit Mehrfachmedikation.
Das wichtiges Ergebnis der Befragung: 40 Prozent der Patient*innen mit Mehrfachmedikation fordern bereits jetzt aktiv Präventionsangebote aus ihrer Apotheke – bereits ein halbes Jahr, bevor honorierte pharmazeutische Dienstleistungen in der Prävention in den Apotheken angeboten werden. „Die Vor-Ort-Apotheken haben ein riesiges Potenzial als niedrigschwellige Anlaufstelle. Gerade auf dem wichtigen Feld der Prävention, mit der wir Erkrankungen vermeiden und zugleich das Gesundheitssystem finanziell entlasten, können wir Apothekerinnen und Apotheker noch viel mehr für die Gesellschaft leisten“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Dass jeder fünfte Deutsche mit Mehrfachmedikation noch keine Präventionsleistungen in Anspruch nimmt, sei zugleich ein klarer Handlungsauftrag für alle Beteiligten im Gesundheitssystem.
Unter den bereits genutzten Präventionsangeboten nimmt die Messung des Blutdrucks den Spitzenwert ein. Jeder fünfte Befragte hat dieses Angebot schon einmal wahrgenommen, weitere 16 % würden es in Zukunft gerne nutzen. Weitere Präventionsangebote der Apotheke bergen sogar noch mehr Potential für die Vorsorge. So könnte es sich jeder Dritte vorstellen, in der Apotheke die Blutfettwerte messen zu lassen. Bisher habe allerdings nur sechs Prozent dieses Angebot schon einmal genutzt. Ein Viertel der Befragten interessiert sich für die Bestimmung des Diabetesrisikos anhand eines Fragebogens in der Apotheke.
Overwiening macht deutlich: „Wir Apothekerinnen und Apotheker wollen und werden uns stärker in die Prävention einbringen und passgenaue pharmazeutische Dienstleistungen anbieten, auch bei den vielfach unerkannten Volkskrankheiten Bluthochdruck und Diabetes. Neben der Erfassung der Risikofaktoren können wir in der Apotheke qualitätsgesichert Blutdruck-, Blutzucker- und Blutfettwerte messen. Der Bedarf an mehr Prävention ist unverkennbar. Aber damit wir diese Präventionsleistungen umsetzen können, bedarf es auch einer auskömmlichen Honorierung. Schließlich erspart jeder in der Vorsorge eingesetzte Euro mehrere Euro in der Nachsorge.“