Apotheken Umschau: Hubmann äußert sich über Lieferengpässe
Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind leider Alltag für die Apothekenteams und ihre Patientinnen und Patienten. Was können Betroffene tun? Die "Apotheken Umschau" (Ausgabe 5A/2024) hat beim Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbandes, Dr. Hans-Peter Hubmann nachgefragt. "Die Lage ist und bleibt angespannt“, so Hubmann und fügt hinzu: "Bei immer mehr Verordnungen ist eine Rücksprache mit der Arztpraxis notwendig, damit das Rezept geändert wird“.
Etwas mehr Spielraum haben Apotheken bei Kinderarzneimitteln, die auf der sogenannten Dringlichkeitsliste stehen. Bei diesen Arzneien können sie teilweise auf eine andere Darreichungsform ausweichen, also zum Beispiel Tabletten statt Saft abgeben und einfacher Rezepturen herstellen. Hubmann rät den Patientinnen und Patienten dazu, sich rechtzeitig das nächste Rezept abzuholen: "Dann hat die Apotheke ein paar Tage Zeit, um etwaige Lieferengpässe abzufedern." Zugleich sollte natürlich niemand Arzneimittel hamstern. Denn damit wird ein Engpass womöglich weiter verschärft.
Möglicherweise müssen Arzneimittel auch importiert werden. Innerhalb der einzelnen Länder der EU gelten vergleichbare Standards für die Zulassung von Arzneimitteln. Hubmann betont, die importierten Medikamente seien in einem anderen europäischen Land von einer Behörde offiziell zugelassen worden: "Patientinnen und Patienten müssen also keine Angst haben, dass sie ein ungeprüftes Medikament bekommen."