Arzneimittelengpässe: AMK-Zahlen gefragt
Die 41. Referenzapotheken-Umfrage der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) findet international Beachtung. Die Ergebnisse sind nun im renommierten Journal "Health Policy" erschienen. Die AMK hatte eine Apotheken-Umfrage zu den Lieferengpässen durchgeführt und die Zahlen im vergangenen Jahr veröffentlicht. Nach Angaben der AMK bestätigten, knapp 90 Prozent der Apotheken vor Ort und über 80 Prozent der Krankenhausapotheken, dass innerhalb der letzten drei Monate mindestens einmal Arzneimittelengpässein ihrer Apotheke aufgetreten sind, die gesundheitliche Folgen für die Patienten hatten oder gehabt haben könnten. Betroffen waren dabei unter anderem Herz-Kreislauf-Mittel, Antibiotika, Schmerzmittel und Antidiabetika. Die beiden Referenzapotheken-Netze der AMK umfassten zum Zeitpunkt der Umfrage 865 öffentliche Apotheken und 54 Krankenhausapotheken. Nach der Veröffentlichung der Umfrage hatte der AMK-Vorsitzende, Prof. Dr. Martin Schulz, in einem Interview gesagt, dass die Ergebnisse die Forderung vieler Apotheker bestätigen, die Meldepflichten für Arzneimittelhersteller weiter zu verschärfen. Das etwas von der Politik getan werden muss, finden auch die Delegierten des Deutschen Apothekertages 2018 in München. Einstimmig wurde ein Leitantrag angenommen, der sich für die Verhinderung von Lieferengpässen ausspricht. In dem Antrag fordern die Apotheker die Bundesregierung dazu auf, "durch geeignete, wirksame Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene unverzüglich die bedarfsgerechte Bereitstellung von Arzneimitteln zu sichern, Lieferengpässe zu bekämpfen und Versorgungsengpässe zu verhindern." Das gelte insbesondere für überlebensnotwendige, letzlich aber für alle Arzneimittel. Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer, sagte nach der Annahme des Antrags: "Da sind wir uns einig, dass uns die Versorgung am Herzen liegt."