Corona: Lieferengpässe für Arzneimittel möglich
Wegen der Corona-Pandemie könnte es zu Lieferengpässen bei Medikamenten kommen. Darauf hat die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker hingewiesen. „Wenn wir für einen wichtigen Wirkstoff nur einen Produzenten haben und der sitzt irgendwo, wo es zum Lockdown kommt, kann das schwerwiegende Folgen auch für die Versorgung hier in Deutschland haben“, sagte deren Vorsitzender, Prof. Dr. Martin Schulz, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa am Montag. Ein Lieferengpass bedeute aber keineswegs immer, dass man Patienten nicht mehr versorgen könne. „Zum Problem wird es, wenn etwa bei manchen Krebsindikationen ein bestimmtes Mittel nicht bereitsteht, dann kann sich die Prognose des Patienten durch verzögerte Behandlung verschlechtern“, so Schulz. In manchen Fällen könnten Ärzte ihre Patienten auch mit einem alternativen Medikament behandeln, betonte der AMK-Chef. „Aber das kann auch mit neuen beziehungsweise anderen Risiken verbunden sein, zu denen der Patient dann vom Arzt oder Apotheker beraten werden muss.“ Auch Ärztepräsident Klaus Reinhardt zeigte sich besorgt. Bei einigen Impfstoffen sei es bereits vorübergehend zu Engpässen gekommen, sagte Reinhardt dem „Tagesspiegel“. Nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte liegen momentan 317 Lieferengpassmeldungen vor.