Digitale Impfzertifikate: Sie haben es vorangebracht!
Die Europäische Union hat die Folgen der Corona-Krise nach Ansicht von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bisher gut bewältigt. Die CDU-Politikerin betonte am Mittwoch im Europäischen Parlament in Straßburg, die Arbeit an der Europäischen Gesundheitsunion sei ein großer Schritt nach vorn. "Wir haben gezeigt, dass wir schnell handeln können, wenn wir geschlossen handeln“, sagte Ursula von der Leyen. Die Kommissionpräsidentin dankte den Abgeordenten und auch indirekt den Apotheken in Deutschland für die Ausstellung von digitalen Impfzertifikaten: "Nehmen wir das digitale Zertifikat der EU: Bisher wurden in ganz Europa über 400 Millionen Zertifikate erstellt. 42 Länder auf 4 Kontinenten machen mit. Wir haben es im März vorgeschlagen. Sie haben es vorangebracht! Drei Monate später stand es und funktionierte.“ In Deutschland können Patientinnen und Patienten die digitalen Impfzertifikate in Apotheken, Impfzentren, Arztpraxen und Gesundheitsämtern erhalten. Genesenenzertifikate werden von Arztpraxen, Apotheken und Gesundheitsämtern ausgegeben. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte damit die Politik während der Pandemie in dem Mittelpunkt ihrer Rede. "Lange Zeit war die Gesundheitspolitik im europäischen Rahmen eher ein Stiefkind, durch Corona hat sich das grundlegend geändert“, sagte ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold, der auch der Vizepräsident im Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) ist, erst vor kurzem im ABDA-Podcast "Bericht aus Europa“. Die Kommissionspräsidentin kündige an, dass demnächst das 30-jährige Bestehen des Binnenmarkts gefeiert wird. Bei der Versorgung oder Werbung mit Arzneimitteln, sollte hier aber aufgepasst werden, findet Mathias Arnold: „Arzneimittel sollen eine Ausnahme bilden. Für Arzneimittel soll das Bestimmungslandprinzip gelten. So, dass sich jeder Bürger in seinem Rechtsraum bewegen kann.“ Wenn jemand ein Arzneimittel über die Grenzen hinweg erwerbe, solle der nationale Rechtsrahmen des Käufers gelten. „Arzneimittel sind Waren der besonderen Art und können deshalb nicht mit anderen im europäischen Rahmen gehandelten Produkten gleichgestellt werden“, betonte Arnold im Podcast „Bericht aus Europa“.