Ehrliche Apotheker nicht diffamieren

Jedes Jahr rechnen Apotheken mehr als 460 Millionen Rezepte mit der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab. Dabei werden rund 750 Millionen ärztlich verordnete Arzneimittel abgegeben. "Die überwältigende Mehrheit der Apotheker in Deutschland versorgt die Patienten nach bestem Wissen und Gewissen und rechnet auch die Rezepte ordnungsgemäß mit der jeweiligen Krankenkasse ab", sagt Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), angesichts jüngst veröffentlichter Vorwürfe von Abrechnungsbetrug durch einzelne Apotheker zulasten der GKV.

"'Schwarze Schafe', die Urkundenfälschung oder Betrug begehen, müssen im Interesse der ehrlichen Mehrheit strafrechtlich konsequent verfolgt werden. Aber man darf nicht einzelne Betrugsfälle zu einem angeblich massenhaften Phänomen hochstilisieren und damit den Berufsstand in seiner Gesamtheit diffamieren. Für einige spektakuläre Einzelfälle 20.000 Apotheken mit 150.000 Beschäftigten in 'Sippenhaft' zu nehmen ist falsch - auch gegenüber den Patienten, die sich mit existenziellen Gesundheitsfragen vertrauensvoll an ihre Apotheke vor Ort wenden."

Becker weiter: "Das Apothekenwesen ist eines der am weitesten digitalisierten und am strengsten regulierten Bereiche der Gesundheitswirtschaft. Moderne Softwaresysteme sorgen für große Transparenz bei den Warenströmen. Für Regelverstöße hält neben dem Strafrecht auch das Berufsrecht Sanktionsmöglichkeiten bereit."

Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) (© ABDA)


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