Hochwasser: Arzneimittelversorgung erschwert, aber gesichert
Nach der Hochwasser-Katastrophe im Westen Deutschlands ist die Patientenversorgung durch Apotheken nicht gefährdet. Kammer und Verband in Nordrhein teilten in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Mittwoch (21.7.) mit, dass die Arzneimittelversorgung in den besonders stark betroffenen Krisengebieten im Rhein-Erft-Kreis und der Eifel erschwert, aber gesichert sei. Funktionstüchtige Apotheken würden die Patientenversorgung jetzt zusätzlich übernehmen, heißt es. Es werde alles darangesetzt, die Aktualität des Notdienst-Planes zu gewährleisten. „Regional und im Einzelfall vor Ort ist die Lage sehr unterschiedlich“, berichtet Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann, „in einigen Bereichen werden Apotheken wohl tagelang nicht wieder ans Netz gehen können, weil einfach alles zerstört ist – die Bilder sind aus den Medien ja bekannt.“ Noch immer haben Kammer und Verband kein zuverlässig vollständiges Bild der Lage - weil es in einigen Orten weder Strom noch Handyempfang gibt. „Außerdem sind Kolleginnen und Kollegen erst einmal mit anderen Dingen beschäftigt, als ihre Apotheke bei Kammer oder Verband als ‚temporär geschlossen‘ zu melden“, ist aus dem Notfallmanagement von Kammer und Verband zu hören. „Jetzt muss zunächst die Gesundheits- und Arzneimittelversorgung durch Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken auch durch Behelfslösungen so weit wie möglich wieder sichergestellt werden“, sagt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein. Danach gehe es darum, so schnell wie möglich wieder durch Neu- oder Wiederaufbau zum Regelbetrieb zurückzukehren. Das werde in vielen Fällen, so Hoffmann und Preis, Wochen, Monate oder noch länger dauern. Dafür bräuchten die Betroffenen – insbesondere auch im Gesundheitswesen – die Unterstützung von Bund und Land. Durch das Hochwasser sind im Kammer- und Verbandsbezirk Nordrhein nach aktuellem Stand rund 50 öffentliche Apotheken zerstört oder so weit beeinträchtigt, dass sie tage- oder gar wochenlang nicht öffnen können.