Lieferengpässe: Preis begrüßt Vorschläge der EU-Kommission

Die europaweiten Lieferengpässe von Arzneimitteln sind in dieser Woche ein großes Thema in den Medien. Grund: Die EU-Kommission will die Versorgung mit Medikamenten mit einem Gesetzesentwurf unterstützen. In der EU sollen zum Beispiel mehr Medikamente hergestellt werden. Die Produktion von Arzneimitteln soll künftig von schnelleren Genehmigungsverfahren profitieren und einfacher mit öffentlichen Geldern unterstützt werden können.

ABDA-Präsident Thomas Preis wurde vom "Deutschlandfunk" (12. März) gefragt, wie er die Brüsseler Pläne findet. Preis machte klar, dass eine wirksame europäische Initiative gegen fehlende Medikamente "dringend notwendig" sei. Die bisher in Deutschland durch die Ampelregierung initiierten Gesetze (Anm. d. Red. ALBVVG) zeigten "kaum eine spürbare Wirkung", so der ABDA-Präsident. Seit dem Jahreswechsel seien die offiziell gemeldeten Lieferengpässe wieder um etwa 10 Prozent auf fast 550 nicht lieferbare Arzneimittel gestiegen. 

Es gebe viel Arbeit für die Apotheken vor Ort, berichtete Preis: "Apotheken müssen immer mehr Zeit aufbringen, um nach lieferbaren Alternativen zu suchen, Rücksprache mit dem Arzt zu nehmen. Auch die Kosten für die Lagerhaltung und Personal werden immer größer." Bevor die Regeln in Kraft treten können, müssen das Europaparlament und die EU-Staaten dem Vorschlag der EU-Kommission zustimmen. "Bis dahin gehen wir von eher steigenden Lieferproblemen aus", betonte Preis und machte deutlich, dass man trotz Lieferproblemen die Versorgung der Menschen sicherstellen wolle.

Auch der Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU, englisch: PGEU) begrüßte die Initiative der EU-Kommission. "Dieses Gesetz zielt auf die Ursachen von Engpässen ab, indem es die europäischen Produktionskapazitäten stärkt, Lieferketten diversifiziert und die Abhängigkeit von Drittländern verringert", heißt es in einem Beitrag auf dem LinkedIn-Kanal (11. März) des ZAEU.