„Plusminus" berichtet über Lieferengpässe
Das ARD-Wirtschaftsmagazin „Plusminus" hat sich mit der Rolle Chinas in der Weltwirtschaft beschäftigt. Der Blick wurde auch auf die Lieferengpässe von Arzneimitteln gerichtet. Medikamente wie Blutdrucksenker, Antibiotika, entzündungshemmende Schmerzmittel, sind immer wieder monatelang nicht lieferbar, heißt es in dem Beitrag. Der Grund für den Mangel: Fast alle Wirkstoffe, die in Deutschland verkauft werden, stammen aus Asien und vor allem aus China.
Der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, wurde von „Plusminus“ dazu befragt und er ging auf die Probleme für den Patienten ein. „Es besteht sogar die Gefahr, dass er ein Medikament nehmen muss, was er nicht so gut verträgt, was mehr Nebenwirkungen hat“, sagte Thomas Preis. „Der Arzt hat ja nicht umsonst vorher ein bestimmtes Medikament ausgewählt. Meistens sind die Alternativen nicht so gut verträglich, wie diejenigen, die man jetzt nicht mehr bekommen kann,“ fügte er hinzu. „Deutschland war mal die Apotheke der Welt", so Thomas Preis: „Jetzt findet Arzneimittelproduktion nur noch in China und Indien statt. Die Konsequenz ist, dass die Politik sofort handeln muss. Die Produktion muss zurück nach Europa, wir sind uns aber auch bewusst, dass das sehr lange dauern wird."
Die EU-Kommission kennt das Problem der Lieferengpässe von Arzneimitteln und will dieses gemeinsam mit europäischen Partnern lösen. Vor knapp zwei Monaten fand eine Online-Konferenz mit EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas, EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, und EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton statt. Die Veranstaltung war der Start zu einem „Strukturierten Dialog“ zum Thema „Sichere Vertriebswege für Arzneimittel“. Ein Partner für Brüssel ist dabei auch der Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU).