Preis: Klare Forderungen an eine neue Bundesregierung
ABDA-Präsident Thomas Preis fordert von einer neuen Bundesregierung eine zügige finanzielle Entlastung für die Apotheken vor Ort. "Wir haben keine Wünsche, sondern klare Forderungen", sagte Preis am vergangenen Samstag (22. Februar) auf dem 17. Zukunftskongresses öffentliche Apotheke des Apothekerverbandes Nordrhein (AVNR) in Bonn. Hierzu stellte er klar, dass die Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) nach über zehn Jahren endlich angepasst werden müsse.
Dabei verwies Preis auf die Kosten in den Apotheken, die in den vergangenen zehn Jahren um rund 60 Prozent angestiegen seien, die Inflation im selben Zeitraum um rund 30 Prozent. Allein die Personalkosten in den Apotheken seien in dieser Zeit um rund 80 Prozent gestiegen. Trotzdem habe die Politik das Apothekenhonorar seit 2013 kein einziges Mal erhöht und zwischenzeitlich sogar abgesenkt. "Wir wollen und brauchen hier mit einer neuen Bundesregierung ganz klar einen Neustart. Dabei setzen wir auf eine sofortige finanzielle Verbesserung unmittelbar nach der Bundestagswahl in einem erwartbaren Sofortprogramm einer neuen Bundesregierung“, so Preis, der auch Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein (AVNR) ist.
Dass hierfür kein Geld im Gesundheitswesen vorhanden sein soll, ließ Preis nicht gelten und forderte Krankenkassen und Politik auf, erst einmal im eigenen Haus für Sparmaßnahmen zu sorgen: "Beseitigen Sie deshalb zunächst endlich die finanziellen Verschiebebahnhöfe zulasten der Versicherten und ihrer Beiträge", sagte Preis.
Der ABDA-Präsident machte auch deutlich, dass die Apothekerschaft nicht nur berechtigte finanzielle Forderungen stelle, sondern auch klare Angebote für die Zukunft des Gesundheitswesens, insbesondere angesichts der demografischen Entwicklung, machen würden. So werde deshalb in diesen Wochen bei der ABDA an einem erweiterten Zukunftskonzept öffentliche Apotheke gearbeitet. "Mit unserem Zukunftskonzept, dass wir pünktlich zum Start einer neuen Regierung präsentieren werden, signalisieren wir der Politik, dass die Apothekerschaft bereit ist, eigenen Wandel und eigene Transformation selbst aktiv mitzugestalten", so Preis.
Dabei sei es gut zu wissen, so der ABDA-Präsident weiter, dass sich auf dem Wahlkanal zur Bundestagswahl der Apothekerschaft "What’s Apo" neun von zehn Kandidierenden dafür aussprechen, dass Apotheken in Zukunft eine größere Rolle bei der Gesundheitsprävention spielen sollten.
Der ABDA-Präsident hat am Rande des Zukunftskongresses auch politische Gespräche geführt – unter anderem mit Prof. Hendrik Streeck, der für die CDU das Direktmandat im Wahlkreis Bonn geholt hat und somit in den neuen Deutschen Bundestag einzieht. Mehr Informationen über den 17. Zukunftskongress öffentliche Apotheke finden Sie auf der Homepage des Apothekerverbandes Nordrhein (AVNR).