Presseschau: "50 Cent ist ein Hohn"
Der Kabinettsbeschluss zum Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) beschäftigt die Medien und hat zu zahlreichen Interviewanfragen an die ABDA geführt. ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold ging gegenüber dem Politikmagazin "Cicero" auf den geplanten finanziellen Engpass-Ausgleich für die Apotheken in Höhe von 50 Cent ein. Für Arnold zu wenig: "In meinem Betrieb nimmt die Sonderberatung von Patienten, die durch den Arzneimittelmangel betroffen sind, ungefähr 20 Arbeitsstunden pro Woche ein. Das ist betriebswirtschaftlich katastrophal. Unsere Honorierung wurde seit 10 Jahren nicht angepasst und ist den Sonderleistungen nicht angemessen." Auch die Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins und ABDA-Vorstandsmitglied Anke Rüdinger kritisierte die Höhe der Aufwandsentschädigung im "rbb Inforadio". Seit Monaten seien die Apotheker bemüht aufgrund der Lieferengpässe mit einem großen Aufwand, Waren zu besorgen und Lösungen zu finden: "50 Cent dafür als Aufwandsentschädigung ist einfach ein Hohn." Bisher sei die Produktion von Kinderfiebersäften für die Industrie nicht kostendeckend. Daher verbindet Anke Rüdiger die geplante Gesetzesänderung, dass Festbeträge für einige Medikamente aufgehoben werden sollen, mit der Hoffnung, dass mehr Anbieter in die Produktion einsteigen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zitierte ABDA-Präsident Mathias Arnold in einem ausführlichen Artikel über das ALBVVG wie folgt: "Lieferengpässe bei Medikamenten werden leider auf absehbare Zeit nicht zu vermeiden sein und müssen deshalb in den Apotheken effizient gemanagt werden“. Die vorgesehenen Zuschläge für die Apotheken reichten dafür nicht aus. Der Bundestag müsse jetzt nachbessern.