Statement der ABDA-Präsidentin zum Ampel-Aus

Zum Bruch der Ampel-Koalition äußert sich ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in einem Statement wie folgt:

"Die aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitspolitik sind riesig – insbesondere im Bereich der Arzneimittelversorgung. Die Apothekenteams müssen Tag für Tag Patientinnen und Patienten vertrösten, weil Arzneimittel aus zahlreichen Behandlungsspektren nicht lieferbar sind. Und Tag für Tag dünnt die Arzneimittelversorgung weiter aus, weil sich die Apothekenzahl ungebremst im Sinkflug befindet. Seit Beginn der Ampel-Koalition ging die Zahl der Apotheken von 18.461 um 1.274 (minus 6,9 Prozent) auf mittlerweile nur noch 17.187 Apotheken zurück. Damit es für junge Apothekerinnen und Apotheker wieder attraktiv wird, eine eigene Apotheke zu gründen, muss das Apothekensystem endlich wirtschaftlich gestärkt werden. Denn während die Kosten der Apotheken seit 2013 um rund 60 Prozent geklettert sind, wurde das gesetzlich festgelegte Honorar kein einziges Mal angepasst – die Ampel-Koalition hat es zuletzt sogar gekürzt. Den Gesundheitspolitikerinnen und -politikern der Ampel-Koalition sind diese Fakten bestens bekannt. Wir haben daher mehrfach eine Stabilisierung der Apotheken eingefordert und angeboten, dass wir Apothekerinnen und Apotheker eine noch stärkere Rolle in der Primärversorgung einnehmen, beispielsweise durch neue Aufgaben in der Prävention oder im Bereich der Digitalisierung. Klar ist, dass die wirtschaftliche Schieflage der Apotheken ein schnelles, politisches Handeln erfordert. Mögliche Verzögerungen, die sich aus der aktuellen Regierungskrise ergeben, könnten zu einer weiteren Ausdünnung der Versorgung zu Lasten der Patientinnen und Patienten führen. Die ABDA wird die Stabilisierung der Apotheken sowohl gegenüber der noch amtierenden, aber auch gegenüber der neuen Bundesregierung deutlich einfordern."