Umgang mit Lieferengpässen bleibt Dauerthema in der Presse

Die Lieferengpässe von Arzneimitteln bleiben auch zu Jahresbeginn 2025 ein großes Thema in den Medien. Die Einschätzungen dazu variieren zwischen Flensburg und Berchtesgaden allerdings durchaus. So fragt das "Hamburger Abendblatt" (10. Januar 2025): "Apotheken: Hat Hamburg ausreichend Medikamente vorrätig?" Der Präsident der Hamburger Apothekerkammer, Holger Gnekow, gibt gegenüber der Zeitung grundsätzlich Entwarnung. Die Lieferengpässe für Arzneimittel generell, die in den vergangenen Jahren zu chaotischen Zuständen in der Infektsaison geführt haben, gebe es nicht. Die Regale seien überall ausreichend gefüllt. Säfte, Tabletten, Antibiotika - alles sei da, so Gnekow.

Die Nachrichtenagentur dpa in Niedersachsen schreibt am 6. Januar 2025: "Apotheker beklagen Lieferengpässe bei vielen Arzneimitteln". Anlass für die Meldung sind Berichte in der "Nordwest-Zeitung" und "Neue Osnabrücker Zeitung". Laut Vizevorsitzendem des Landesapothekerverbands, Mathias Grau, sind die Lieferengpässe derzeit ebenso groß wie im Corona-Jahr 2022. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei in jedem Fall gesichert, versichert Grau. Seien keine Ersatzmittel verfügbar, werde gemeinsam mit dem Arzt eine Therapieänderung besprochen. 

Der Vorsitzende des Landesapothekerverbandes Niedersachsen, Berend Groeneveld, kommt in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (7. Januar 2025) zu Wort. Groeneveld berichtet von einem Versorgungsmangel bei Asthmasprays. "Das ist besonders krass, weil hier kein Hersteller nach Deutschland liefern kann", erläutert der Apotheker. Um Patienten zu versorgen, müssten Präparate mit großem Aufwand in Spanien und in den USA bestellt werden. "Es gibt keinen deutschen Beipackzettel und die importierten Asthmasprays sind teurer", berichtet er.

Die Zeitschrift "Laura" geht in einem Artikel (8. Januar 2025) auf die Lieferengpässe ein. "Zudem bringt das von der Ampel-Koalition vergangenes Jahr beschlossene Lieferengpassgesetz … bislang keine spürbare Entlastung, die Änderungen kommen beim Kunden kaum an", heißt es. Die Apotheken müssten "auch weiterhin jeden Tag mit großem Zeit- und Personalaufwand nach Alternativmedikamenten für ihre Patientinnen und Patienten suchen", wird die ABDA zitiert.

Auch die "Berliner Zeitung" (8. Januar 2025) sind die Lieferengpässe einen ausführlichen Artikel wert. "Auch in diesem Jahr wird es bei Medikamenten zu massiven Lieferengpässen kommen", heißt es. Das Blatt beruft sich dabei auf Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Momentan seien mehr als drei Millionen Versicherte von Arzneimittellieferengpässen betroffen. Dies zeige eine aktuelle Auswertung der Arzneiverordnungsdaten für die Jahre 2022 bis 2024.