Zi-Kongress: Fachkräftemangel im Fokus

Längst ist der Fachkräftemangel auch im Alltag der in Deutschland niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte angekommen. "Wir stehen in der ambulanten ärztlichen Versorgung vor einer Zeitenwende. Aus dem vermeintlichen personellen Überangebot ist eine drohende medizinische Unterversorgung geworden", sagte der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Dr. Dominik von Stillfried, zur Eröffnung (18.9.) des zweitägigen Zi-Kongresses "Versorgungsforschung 2024" in Berlin. Tatsache sei, dass die tragende Säule der medizinischen Versorgung in Deutschland personell deutlich dünner werde. Kostensprünge und Bürokratielast zehrten die Praxen zusätzlich aus.

Bei dem Kongress ging es nicht nur um Ärztinnen und Ärzte, sondern auch um den Fachkräftemangel in den Apotheken vor Ort. ABDA-Abteilungsleiterin Dr. Berit Winter aus dem Geschäftsbereich Pharmazie machte in ihrer Präsentation deutlich, dass die ABDA mit über 10.000 fehlenden Approbierten bis zum Jahr 2029 rechnet. Zwar würde die Zahl der berufstätigen Kolleginnen und Kollegen in Apotheken seit Jahren steigen, viele würden sich inzwischen aber für einen Arbeitsplatz in der Industrie oder in den Krankenhausapotheken entscheiden. Winter erwähnte dabei, dass Apothekerinnen und Apotheker sowie Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA) von der Bundesagentur für Arbeit als Mangelberufe eingestuft werden.

In einer weiteren Präsentation durch Vertreterinnen und Vertreter des Zi-Instituts wurde das Apotheken-Datenpanel von ABDA und Zi vorgestellt. Mit Hilfe der Umfrage fließen wichtige Daten auch in die empirische Analyse des Fachkräftemangels in den Apotheken vor Ort. Am 1. September 2024 wurde eine neue Befragung unter Apothekeninhabern gestartet. Neben Angaben zur Person werden Charakteristika der Apotheke abgefragt. In weiteren Fragenkomplexen werden Daten zur flächendeckenden Versorgung, Apotheke und Impfung sowie betriebswirtschaftliche Kennzahlen erhoben. Der Befragungszeitraum endet am 15. November 2024.