37/14 Informationen der Hersteller: Rote-Hand-Briefe zu Denosumab (Prolia®, Xgeva®)
Informationen der Hersteller
Rote-Hand-Briefe zu Denosumab (Prolia®, Xgeva®): Risiko für Kieferosteonekrosen und Hypokalziämien minimieren AMK /In zwei Rote-Hand-Briefen vom 3. September 2014 zu Prolia® und Xgeva® informiert die Firma Amgen GmbH in Abstimmung mit den Zulassungsbehörden PEI und EMA über das Risiko von Hypokalziämien und Kieferosteonekrosen durch den monoklonalen Antikörper Denosumab (1, 2). Die AMK hatte zuletzt im März 2014 über Hypokalziämie-Risiken unter Denosumab informiert (Pharm. Ztg. Nr. 12 vom 20. März 2014, Seite 91). Prolia® Injektionslösung (60 mg/ml) ist zugelassen für die Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und des Knochenschwunds in Zusammenhang mit der Hormonablation bei Männern mit Prostatakarzinom, jeweils wenn ein erhöhtes Frakturrisiko vorliegt. Xgeva® Injektionslösung (120 mg/ml) dient der Prävention von skelettbezogenen Komplikationen bei Erwachsenen mit Knochenmetastasen. Kieferosteonekrosen und Hypokalziämien treten bei beiden Arzneimitteln auf, jedoch ist das Risiko bei Xgeva® größer, da dieses wesentlich höher dosiert wird: Prolia®: 60 mg alle 6 Monate, Xgeva®: 120 mg alle 4 Wochen. Alle Patienten sollten vor Behandlungsbeginn auf mögliche Risikofaktoren für Kieferosteonekrosen untersucht werden. Eine zahnärztliche Untersuchung und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung wird ebenfalls empfohlen. Alle Patienten sollten während der Behandlung eine gute Mundhygiene einhalten, zahnärztliche Routineuntersuchungen durchführen lassen und unverzüglich alle Symptome im Mundraum wie zum Beispiel bewegliche Zähne, Schmerzen oder Schwellungen ihrem Arzt berichten. Aus Gründen der Arzneimittelsicherheit sollten Patienten auch in den Apotheken diesen Rat erhalten. Eine Hypokalziämie ist ein bekanntes Risiko unter der Behandlung mit Denosumab, das sich mit steigendem Grad der Nierenfunktionsstörung erhöht. Eine schwere Hypokalziämie trat bei Patienten, die mit Xgeva® behandelt wurden, häufig auf. Eine bereits bestehende Hypokalziämie muss daher vor Beginn der Therapie korrigiert werden. Eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D ist bei allen Patienten bedeutend, und ist vor allem wichtig bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, außer bei Hyperkalziämie. Die Calciumspiegel sollten kontrolliert werden
- unter Prolia®:
- vor jeder Anwendung von Prolia®,
- innerhalb von zwei Wochen nach der initialen Dosis bei Patienten mit einer Prädisposition für eine Hypokalziämie (z. B. Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung, Kreatinin-Clearance < 30 ml/min),
- wenn Anzeichen für eine Hypokalziämie auftreten oder sofern auf Grund des klinischen Zustandes des Patienten indiziert,
- unter Xgeva®:
- vor der ersten Xgeva®-Dosis,
- innerhalb von 2 Wochen nach der ersten Xgeva®-Dosis,
- wenn Anzeichen für eine Hypokalziämie auftreten.
- Zusätzliche Kontrollen der Calciumspiegel während der Therapie sollten erwogen werden bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Hypokalziämie (zum Beispiel bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, Kreatinin-Clearance < 30 ml/min), oder sofern sie aufgrund des klinischen Zustandes des Patienten indiziert sind.
Die Patienten sollen sich an ihren Arzt wenden, wenn Symptome auftreten, die auf eine Hypokalziämie hinweisen (Kribbeln und Taubheitsgefühl sowie Neigung zu Krämpfen und Muskelzuckungen, vor allem an Händen und Füßen, langsamer Herzschlag). Die Fach- und Gebrauchsinformationen von Prolia® und Xgeva® werden entsprechend aktualisiert. / Quellen (1) Amgen GmbH an Stufenplanbeteiligte (Korrespondenz an AMK); Prolia® 60 mg (Denosumab): Wichtige aktualisierte Informationen für Angehörige der medizinischen Heilberufe, um die Risiken für das Auftreten von Kieferosteonekrosen und Hypokalzämien zu minimieren (3. September 2014) (2) Amgen GmbH an Stufenplanbeteiligte (Korrespondenz an AMK); Xgeva® 120 mg (Denosumab): Wichtige aktualisierte Informationen für Angehörige der medizinischen Heilberufe, um die Risiken für das Auftreten von Kieferosteonekrosen und Hypokalzämien zu minimieren (3. September 2014)