Akute interstitielle Nephritis unter Protonenpumpen-inhibitoren

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) weist nach einer Erst-meldung im Jahre 2003 erneut am 2. November 2007 auf das zwar seltene, wegen der hohen Verordnungshäufigkeit (760 Mio. DDD im Jahre 2005) gleichwohl bedeut-same Risiko einer akuten interstitiellen Nephritis nach Protonenpumpen-inhibitoren (PPI) hin.

Die Bedeutung dieser unerwünschten Arzneimittelwirkung (UAW) erwächst auch aus der Ähnlichkeit ihrer Symptomatik mit jener, die zur Gabe des PPI geführt hatte (Übelkeit, Erbrechen, allgemeines Unwohlsein). Deshalb sollte bei unspezifischen Allgemeinsymptomen oder erhöhten Entzündungswerten unklarer Genese an diese UAW gedacht werden.

Offensichtlich handelt es sich hierbei um einen Gruppeneffekt, da akute interstitielle Nephritiden sowohl nach Esomeprazol, Rabeprazol und Lansoprazol beobachtet wurden. Aus Literaturbefunden wird die Häufigkeit auf 8 Fälle pro 100 000 Patienten-jahre geschätzt.

Im deutschen Spontanmeldesystem (Datenbank des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte und der AkdÄ; Stand: Juli 2007) sind 2086 Verdachtsfälle auf UAW nach PPI erfasst. Dabei wird elfmal eine interstitielle Nephritis genannt. Sechs dieser Fälle wurden mit Omeprazol, vier mit Pantoprazol und ein Fall mit Rabeprazol in Verbindung gebracht. Eine dauerhafte Nierenschädigung kann nur bei rechtzeitigem Absetzen des PPI bei frühzeitiger Diagnose und Therapie vermieden werden.

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PZ 45/07