Hepatitis nach Risedronat
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) weist am 6. Juli 2007 auf einen kürzlich publizierten Befund einer Hepatitis nach Einnahme von Risedronat bei einer 81jährigen Patientin hin.
Die Patientin hatte über zwei Jahre täglich 5 mg Risedronat eingenommen und war danach auf eine wöchentliche Gabe von 35 mg umgestellt worden. Ein Anstieg der Transaminasen begann sechs Monate nach der Umstellung und erreichte nach einem Jahr deutlich mehr als das Zweifache des oberen Normwertes. Die Patientin war dabei beschwerdefrei.
Die weitere Medikation bestand aus Fluvastatin, Metoprolol, Paracetamol (3x1 g täglich), Acetylsalicylsäure und Kalziumkarbonat. Trotz Absetzen von Fluvastatin, Metoprolol und Paracetamol stiegen die Transaminasen weiter an (GOT > 1000 U/l; GPT>600 U/l). Eine Leberbiopsie ergab das Bild einer arzneimittelinduzierten Hepatitis mit leichter Verfettung der Leberzellen und Hämosiderose in den zur Phagozytose fähigen Kupffer-Sternzellen. Vier Wochen nach Absetzen von Risedronat sanken die Laborwerte und normalisierten sich aber entsprechend der langen Halbwertzeit erst nach einem Jahr vollständig.
Leberwerterhöhungen nach Risedronat werden als selten (> 1/10000) auftretende unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) angesehen. Die meisten Fallberichte beziehen sich auf Alendronat. Ein Gruppeneffekt der Bisphosphonate erscheint möglich. Wegen der Langzeitanwendung der Bisphosphonate ist eine periodische Überprüfung der Leberwerte sinnvoll.
PZ 28/2007