Herzinsuffizienz unter Imatinib (Glivec®)

Die Firma Novartis Pharma GmbH hat am 8. Dezember 2006 einen Dear Health Care Professional Letter über Herzinsuffizienz als unerwünschte Wirkung des Protein-Tyrosinkinase-Hemmers Imatinib (Glivec®) versandt, dessen Inhalt wir hier kurz wiedergeben:

In einem Artikel, der im August in Nature Medicine erschienen war (Kerkelä R. et al., 12, 908-916 (2006): Cardiotoxicity of the cancer therapeutic agent imatinib mesylate), wurde über 10 Patienten berichtet, die unter der Therapie mit Imatinib eine schwere Herzinsuffizienz und eine linksventrikuläre Dysfunktion entwickelten. Die meisten Patienten litten unter Begleitkrankheiten wie Hypertonie, Diabetes mellitus oder koronarer Herzkrankheit. Außerdem wird berichtet, dass sich bei Mäusen unter einer Imatinib-Behandlung eine linksventrikuläre kontraktile Dysfunktion zeigte und Imatinib in isolierten Kardiomyozyten den Zelltod induzierte.

Die Auswertung aller verfügbaren Daten durch Novartis zeigte, dass die Häufigkeit von Herzinsuffizienz in den klinischen Studien mit der Angabe in der derzeit gültigen Fachinformation vom April 2006 übereinstimmt (gelegentlich, das heißt 0,1 % bis 1 %). Auch hier wiesen die meisten Patienten Risikofaktoren wie vorbestehende Herzkrankheiten oder fortgeschrittenes Alter auf.

Die Fachinformation von Glivec® wurde aktualisiert und folgender Hinweis im Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen eingefügt:

?Patienten mit Herzerkrankungen oder Risikofaktoren für eine Herzinsuffizienz sollten sorgfältig überwacht werden. Alle Patienten mit Anzeichen oder Symptomen, die auf eine Herzinsuffizienz hindeuten, sollten untersucht und entsprechend behandelt werden.?

Novartis bittet die Apotheken, über Verdachtsfälle von unerwünschten Wirkungen unter der Therapie mit Imatinib zu berichten. Für Rückfragen steht unter der Nummer (0 18 02) 23 23 00 ein Info-Service zur Verfügung.

PZ 50/06