Implanon: Probleme bei der Explantation
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) weist auf Schwierigkeiten hin, die sich bei der Entfernung des implantierbaren Kontrazeptivums Implanon® (Wirkstoff: Etonogestrel) ergeben können.
Implanon® wird nach Lokalanästhesie 6-8 cm oberhalb des Ellenbogens in das Unterhautfettgewebe der flachen Einsenkung zwischen Bizeps- und Trizepsmuskel an der Innenseite des Oberarms implantiert Das Implantat löst sich nicht auf, sondern verbleibt während der etwa dreijährigen Wirkzeit und muß danach entfernt werden. In Deutschland ist Implanon® bei ungefähr 150 000 Frauen angewendet worden. Bei einer 21-jährigen Patientin wird von vergeblichen Explantationsversuchen berichtet, bei denen trotz Ultraschall- und MRT-Untersuchungen sowie operativer Exploration das Implantat nicht auffindbar war. Weitere Berichte über erschwerte Explantationen liegen vor.
Die AkdÄ fordert eine restriktive Anwendung von Implanon und der eine ausführliche Aufklärung der Patientinnen vorausgehen sollte. Der Hersteller wurde aufgefordert, die Zusammensetzung des Implantats zu ändern und röntgenologisch darstellbar zu machen sowie die Gebrauchsinformation der Datenlage anzupassen.
PZ 27/2006