Lagerung von Tabletten

Im Zeitraum 1. Januar 2007 bis 31. Juli 2007 sind bei der AMK-Geschäftsstelle insgesamt 38 Beanstandungen zu Tabletten eingegangen, die aufgrund von ab-blätternden Überzügen und aufgequollenen Komprimaten abgegeben wurden.

In 21 Fällen betrafen die Meldungen verpresste Pflanzenextrakte, die aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaften besonders lagerungsempfindlich sind. Auch Hilfsstoffe der Tablettenrezepturen wie zum Beispiel Alginat nehmen rasch Wasser auf und beginnen zu quellen. Normalerweise verhindert die Verblisterung eine Aufnahme von Wasser aus der Umgebungsluft wirkungsvoll. Dieser Schutz fehlt jedoch, wenn vom Patienten Tabletten ausgeblistert werden, um dann im voraus für den Einnahme-bedarf mehrerer Tage umgefüllt zu werden. Grundsätzlich lehnen die Hersteller begreiflicherweise die Verantwortung für Feuchtigkeitsschäden an Tabletten ab, die nicht mehr in der Originalverpackung aufbewahrt worden sind.

Auch muss berücksichtigt werden, dass Patienten aus Unkenntnis völlig ungeeignete Aufbewahrungsorte für die ausgeblisterten Tabletten auswählen, also zum Beispiel Feuchträume (Badezimmer) oder Räume mit zeitweiser Wasserdampfbelastung (Küche). Es ist daher bei der Abgabe sinnvoll, Patienten auf mögliche Schäden an Tabletten durch unsachgemäße Lagerung hinzuweisen.

Werden Tabletten in Tablettendosierern für den Bedarf mehrerer Tage eingebracht, ist es sinnvoll, sie in der Verblisterung zu belassen und entsprechende Stückzahlen durch Abschneiden vom Blister vorzubereiten.

Meldungen zu pharmazeutischen Qualitätsmängeln teilen Sie uns bitte per Berichtsbogen mit.

PZ 37/07