Medien berichten über "blockierte" Apothekenreform

Zahlreiche Medien berichten darüber, dass das geplante Apotheken-Reformgesetz erneut nicht im Bundeskabinett behandelt wurde. So titelt das "Handelsblatt" (21.8.): "Ampel-Streit blockiert Lauterbachs Apothekenreform". Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wollte das Gesetz längst auf den Weg gebracht haben, heißt es. Doch das Kabinett verschiebe die Entscheidung erneut. ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening gehe davon aus, dass die Argumente aus der Branche zum Beispiel zum Strukturerhalt im Kabinett Wirkung gezeigt haben. "Offensichtlich gibt es innerhalb der Bundesregierung noch weiteren Beratungsbedarf. Das ist ein gutes Zeichen", wird sie im "Handelsblatt" zitiert.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) warnt in der "Rheinischen Post" (22.8.) vor der Lauterbach-Reform: "Die Apotheke vor Ort ist ein unverzichtbarer Baustein der wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Deshalb setze ich mich für den Erhalt der inhabergeführten Apotheke vor Ort ein. Aus meiner Sicht muss es dabei bleiben, dass die Präsenz eines Apothekers im Grundsatz jederzeit erforderlich ist. Reine Filialapotheken ohne apothekerliche Aufsicht lehne ich ab".

Auch die "Tagesschau" (21.8.) berichtet über die Apothekenreform. "Kosten für Personal, Miete und Nebenkosten sind gestiegen, die Einnahmen zu niedrig, es lohne sich finanziell nicht mehr, beklagen Apothekerinnen und Apotheker", heißt es. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des niedersächsischen Apothekerverbandes, Mathias Grau, erklärte, bei der Vergütung der Arzneimittel befänden sich die Apotheken derzeit auf dem Honorarniveau von 2004. Zugleich seien die Kosten um 60 Prozent gestiegen und die Inflation um knapp 30 Prozent.

Die Präsidentin beim Sozialverband VdK, Verena Bentele, kritisiert in der "Ärzte Zeitung" (21.8.) die Hängepartie bei der Reform. "Angesichts der schrumpfenden Zahl öffentlicher Apotheken besteht dringend Handlungsbedarf", so Bentele. Für viele Mitglieder ihres Verbands seien Apotheken nicht nur für den Arzneimittelbezug essenziell, sondern auch als Ansprechpartner bei Fragen zu Wechsel- und Nebenwirkungen von Medikamenten, als Anlaufstelle bei ersten Symptomen einer Krankheit oder als Hilfe beim Zurechtfinden im Gesundheitssystem, meint Bentele. "Die Apotheken-Infrastruktur muss daher unbedingt aufrechterhalten bleiben - nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land."

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