Regionalkonferenzen: Ampel-Politiker distanzieren sich von Apothekenreform

Die Regionalkonferenzen von Apothekerkammer und -verband in Westfalen-Lippe hinterlassen Eindruck in der Politik. Im Gespräch mit den Apothekerinnen und Apothekern wird immer mehr deutlich, dass Politiker aus den Ampelparteien den vorgelegten Gesetzentwurf der geplanten Apothekenreform kritisch sehen.

Bei der Regionalkonferenz in Soest am vergangenen Freitag (2.8.) redete der FDP-Bundestagsabgeordnete Fabian Griewel Klartext: „Mit dieser Regelung - Apotheke ohne Apotheker – wird das Apothekenreformgesetz nicht das Kabinett verlassen!“ Nach Medienberichten fügte er hinzu: "Dieses System wird so nicht durchgewunken, und wenn wir das so sagen, dann kann man sich auch darauf verlassen.“ 

Die NRW-Landtagsabgeordnete Dagmar Hanses (Grüne) meinte, sie müsse ja jetzt eigentlich die Ampel verteidigen, finde aber an dem Entwurf nicht viel verteidigungswertes. Eine Vertreterin oder ein Vertreter der SPD war an dem Abend nicht dabei. Bei anderen Veranstaltungen ist bzw. war die SPD vertreten.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Thies fand ebenfalls deutliche Worte. Seine Frau ist selbstständige Apothekerin. Thies: "Da ist was faul im System, es steht kurz vorm Exitus. Wenn wir nicht extrem gegensteuern, wird das Apothekensterben weitergehen. Wir sind gesundheitspolitisch auf dem Weg in einen Operettenstaat. Die Approbation verliert ihren Wesenswert. Inhabergeführte Apotheken vor Ort sind das, was wir brauchen.“

Die Regionalkonferenzen von Apothekerkammer und -verband in Westfalen-Lippe verzeichnen ein gutes Presseecho. Regionale Medien berichten ausführlich über die Veranstaltungen. Die nächsten Regionalkonferenzen finden in Detmold (5.8.) und Bielefeld (10.8.) statt.

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