Risikobewertung von Maca-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die angebotenen Nahrungs-ergänzungsmittel aus der Maca-Pflanze, Lepidium meyenii WALP beziehungsweise Lepidium peruvianum CHARCON, zum Anlass für eine Bewertung genommen.

Die aus dieser in mehreren Varietäten vorkommenden Brassicaceae hergestellte Nahrungsergänzungsmittel werden unter anderem mit Verheißungen wie pflanzliches Viagra, Potenzwurzel oder zur Herstellung der hormonellen Balance beworben und auch über Fitness- oder Health-Studios abgesetzt. Der Gebrauch roher oder gekochter Maca in den Herkunftsgebieten der Anden ist seit langem endemisch. Die Kernpunkte der Risikobewertung des BfR sind:

  • die Datenlage zu Wirkungen der Maca Wurzel ist unzureichend
  • aus Tierversuchen bestehen Hinweise, dass die Maca Wurzel Wirkungen auf die Geschlechtsorgane ausüben könnte oder mit körpereigenen Hormonen wechselwirkt
  • zwar existieren keine Belege für unerwünschte Wirkungen beim Menschen, jedoch lässt sich andererseits auch keine gesundheitlich unbedenkliche Zufuhrmenge von Maca beim Menschen angeben
  • wissenschaftliche Studien, die zum Beleg der Wirkung von Maca durchgeführt wurden, weisen erhebliche Mängel auf. Sie sind entweder nicht zum Zweck der Aufdeckung unerwünschter Wirkungen konzipiert worden oder sie wurden nicht nach international gültigen Richtlinien durchgeführt
  • Maca-Extrakte werden mit ganz unterschiedlichen Extraktionsmitteln erhalten. Wässrige, methanolische oder ethanolische Extrakte können daher auch möglicherweise ganz unterschiedliche pharmakologische Wirkungen auslösen.


Die AMK bittet um Beachtung, da der Gebrauch von solchen Nahrungsergänzungs-mitteln meist ohne hinreichende vorherige Aufklärung der Konsumenten erfolgt. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis ist meist verschwindend klein und steht in keinem Verhältnis zum geforderten Preis. Außerdem ist bei Patienten unter Dauermedikation mit hoch-wirksamen Arzneimitteln die Gefahr der Wechselwirkung mit -teilweise unbekannten- Inhaltstoffen unzureichend untersuchter Nahrungsergänzungsmittel immer gegeben und setzt den Patienten einem unnötigen zusätzlichen Risiko aus.

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PZ 36/07