SPD-Politiker Peick will "Apothekensterben" stoppen

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jens Peick zeigt Verständnis für die Sorgen der Apothekerschaft. Das machte Peick in einem Gespräch zwischen den Dortmunder Apothekern Dr. Felix Tenbieg (Inhaber der Patroklus-Apotheke, Sprecher der Apotheker vor Ort) und Frank Dieckerhoff (Inhaber der Funkturm-Apotheke und Vizepräsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe) deutlich, wie die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (3.9.) mitteilte.

Peick stellte klar, worauf es ihm beim Thema Apotheken ankommt: "Die oberste Priorität hat für die SPD die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung mit Apothekenleistungen, auch im ländlichen Raum. Eine Überführung der Apothekenbranche in Kettenstrukturen oder Großkonzerne lehnt die SPD ab. Deswegen wollen wir das Fremdbesitzverbot erhalten und damit die Qualität der erbrachten Leistungen sichern."

Bei Apothekenreform und Honorarforderungen sieht Peick wenig Spielraum: "Wie viele Berufsgruppen werden auch die Apotheken in den kommenden Jahren mit dem Fachkräftemangel konfrontiert werden. Wir setzen uns daher als SPD-Bundestagsfraktion intensiv damit auseinander, wie wir ein voranschreitendes Apothekensterben verhindern können. Mit der Schuldenbremse werden uns die Investitionen, die dafür notwendig sind, kaum möglich sein. Diesen Hemmschuh müssen wir überwinden." Der SPD-Politiker hat seinen Wahlkreis in Dortmund und ist stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss.

Dieckerhoff und Tenbieg legten Zahlen auf den Tisch, die eine eindeutige Sprache sprechen: "In den vergangenen 15 Jahren hat Dortmund ein Viertel seiner Apotheken verloren", erklärte Frank Dieckerhoff während des Gesprächs. "Wenn Apotheken schließen, hat das fast immer wirtschaftliche Gründe. Der Betrieb lohnt sich schlichtweg nicht mehr, viele Apotheken schreiben mittlerweile rote Zahlen."

Zur geplanten Reform von SPD-Minister Lauterbach haben die Apotheker eine klare Meinung: "Eine Apotheke ohne Apothekerinnen und Apotheker vor Ort kann und darf es nicht geben. Das würde eine massive Verschlechterung der Versorgung der Bevölkerung bedeuten, wenn Pharmazeuten nicht die Möglichkeit haben, jederzeit in den Prozess der Arzneimittelabgabe einzugreifen“, so Frank Dieckerhoff. "Für Patienten würde es zum Glücksspiel, ob ein Apotheker anwesend wäre, oder nicht." Das sei der erste Schritt zu Apothekenketten und der Abschied von der mittelständisch geführten Apotheke.

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