Überdosierung bei transdermaler Anwendung von Opioiden wie Fentanyl
Das derzeitige warme Sommerwetter veranlasst die AMK, auf das Risiko einer Wärmeeinwirkung bei transdermalen Pflastern mit Opioiden wie Fentanyl oder Buprenorphin hinzuweisen. Eine Erhöhung der Hauttemperatur kann deren Absorption beschleunigen und die Plasmakonzentrationen stark ansteigen lassen. Daher ist darauf zu achten, dass die Stelle, an der das Pflaster aufgeklebt wurde, keinen Wärmequellen ausgesetzt wird. Dazu gehören intensive Sonnenbestrahlung, Heizdecken, Wärmflaschen, Sauna und heiße Bäder.
Die Patienten sollen über Zeichen der Opioid-Überdosierung wie langsame oder sehr flache Atmung, niedriger Puls, Schläfrigkeit, Schwierigkeiten beim Gehen oder Sprechen, Kältegefühl und Verwirrtheit sowie Schwäche- und Schwindelgefühl informiert sein und das Pflaster in diesen Fällen sofort entfernen. In den Hautschichten unter dem Pflaster bildet sich ein Wirkstoffdepot, aus dem auch nach Entfernen des Pflasters das Opioid noch mehrere Stunden freigesetzt wird. Patienten mit schweren unerwünschten Wirkungen sollen deshalb etwa 24 Stunden nach Entfernung des Pflasters sorgfältig überwacht werden.
Benutzte Pflaster enthalten noch bedeutsame Mengen des Opioids. Eine sichere Entsorgung muss daher gewährleistet sein. In den Produktinformationen von Fentanylpflastern empfehlen die pharmazeutischen Unternehmer, die benutzten Pflaster mit den Klebeflächen aneinandergeklebt und für Kinder unzugänglich mit dem Hausmüll zu entsorgen. Nicht benutzte Pflaster sollten in Absprache mit dem Apotheker entsorgt werden. PZ 30/10