WDR berichtet ausführlich über Lieferengpässe

"Medikamenten-Engpässe - warum wird das Problem nicht gelöst?" so lautet der Titel eines Beitrags in der "WDR-Servicezeit". Rund 8 Minuten lang wird das Problem der Lieferengpässe erklärt. Darunter ist auch ein Besuch in der Apotheke von Tatjana Zambo, die Präsidentin des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg und Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der ABDA ist.

Rund 500 Medikamente würden auf der Engpassliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stehen, heißt es in dem Bericht. Zambo: "Die verschreibungsfreien Arzneimittel sind da schon mal gar nicht gelistet. Nach unserem Empfinden, unserer Wahrnehmung, wenn Kollegen sich bei uns melden, sind die Zahlen deutlich höher als das, was jetzt im Moment auf der BfArM-Liste steht."

Auch im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart kennt man das Problem der Lieferengpässe. Chefapothekerin Kirstin Heinrich sagt: "Ich denke, es sind 40, 50 Stunden pro Woche, die wir zusätzlich noch haben." Es sei eigentlich eine Vollzeitkraft damit beschäftigt, nur sich um diese Lieferengpässe und Ausfälle zu kümmern.

Besonders seien Generika von den Lieferengpässen betroffen, so die Autoren des Berichts. Prof. Ulrike Holzgrabe vom Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie der Universität Würzburg sieht das System der Bezahlung mit Rabatten und Festbeträgen als Problem an. Die Generika-Industrie habe sich "umschauen" müssen, "wo kann ich für den Preis im Grunde genommen die Generika herstellen?" Dadurch habe sich die Produktion nach Asien verlagert.

Um Europa unabhängiger von China und Indien zu machen soll das Schmerzmittel Paracetamol ab 2025 wieder in Europa produziert werden, heißt es in dem Bericht. Der Standort ist im französischen Roussillon. Holzgrabe erklärt: "Aber die Wahrheit ist im Grunde genommen, dass sie nur den letzten Herstellungsschritt machen. Und für alles andere hat die Firma in Roussillon ein Joint Venture mit einer chinesischen Firma".

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