Werner: "Der Protest der Apotheken hat etwas gebracht"

Die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner (Die Linke) kann die Bedenken der Apothekerschaft gegen das Apothekenreformgesetz verstehen. "Ich glaube, dass der Protest der Apotheken etwas gebracht hat. Der Widerstand der Ministerpräsidenten, der Gesundheitsminister und der Apotheken hat zu einem Umdenken geführt. Aber man muss natürlich dranbleiben", sagte Werner im Podcast "Dein Rezept fürs Leben", der von der Landesapothekerkammer Thüringen (LAKT) produziert wird.

Werner kritisierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. "Lauterbach hat nicht verstanden, was der Anspruch der Apothekerinnen und Apotheker ist. Sie wollen Menschen gut beraten und sie bestmöglich im Krankheitsfall unterstützen. Es geht auch darum, in Notsituationen da zu sein und selbst Medikamente herzustellen", so Werner. Eine flächendeckende, gute Versorgung könne nicht durch eine Arzneimittelausgabestelle gewährleistet werden. "Dafür braucht es den Apotheker, die Apothekerin, die das Wissen haben und die Verantwortung übernehmen. Eine Apotheke light ist eine bessere Arzneimittelausgabe", sagte die Ministerin.

Werner machte deutlich, dass sie die Apotheken vor Ort sehr schätze. Doch angesichts des Apothekensterbens müssten die Rahmenbedingungen dringend verbessert werden. "Wir haben ein Problem was die Honorierung angeht", erklärte sie. Seit 2013 seien die Honorare nicht mehr angepasst worden und auch die Bürokratie habe sich verändert. Die Ministerin kritisierte in diesem Zusammenhang auch den Versandhandel mit Arzneimitteln als ein Grundproblem.

Der Podcast "Dein Rezept fürs Leben" wird seit Anfang August von der Landesapothekerkammer Thüringen (LAKT) herausgegeben. In der vierten Episode hat LAKT-Geschäftsführer Danny Neidel die Moderation übernommen.

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