Wie Apotheken bei Lieferengpässen helfen

Fiebersaft vergriffen, Antibiotikum nicht lieferbar? "Die Lage ist und bleibt angespannt", sagt der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Dr. Hans-Peter Hubmann, in der aktuellen Ausgabe des Apothekenmagazins "Eltern". Die Gründe für die Lieferengpässe seien komplex. Viele Medikamente würden vor allem in China und Indien produziert, so der DAV-Vorsitzende. Lange und störanfällige Lieferketten seien die Folgen.

Hubmann rät Eltern dazu, sich rechtzeitig das nächste Rezept zu holen, damit das Apothekenteam ein paar Tage Zeit hat, um das Präparat zu besorgen. In manchen Fällen können Apotheken versuchen, auf einen ähnlichen Wirkstoff auszuweichen, sofern der Kinderarzt oder die -ärztin einverstanden ist. "Bei immer mehr Verordnungen ist eine Rücksprache mit der Arztpraxis notwendig, damit das Rezept geändert wird", erklärt der DAV-Vorsitzende.

Etwas mehr Spielraum haben die Apotheken bei Kindermedikamenten, die auf einer sogenannten Dringlichkeitsliste stehen. Bei diesen Mitteln können sie unter bestimmten Umständen auch ohne Rücksprache mit dem Arzt teilweise auf den gleichen Wirkstoff in anderer Darreichungsform ausweichen, also zum Beispiel Tabletten statt Saft abgeben. "Die Apotheke kann in solchen Fällen auch ein sogenanntes Rezepturarzneimittel ganz individuell für das Kind herstellen", so Hubmann. Das Apothekenmagazin "ELTERN" 7/2024 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus.

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