Prävention und Gesundheitsförderung – was ist das?
Gesundheitliche Prävention umfasst alle Maßnahmen, die ergriffen werden, um eine Krankheit oder eine dahin führende ungewollte Entwicklung möglichst zu verhindern oder zu verzögern. Ziel der Prävention ist es im weitesten Sinne, die Gesundheit zu erhalten bzw. Krankheiten und ihre Folgen zu mildern oder zu verbessern. Gesundheitsförderung umfasst Maßnahmen zum Aufbau individueller Kompetenzen sowie gesundheitsfördernder Strukturen.
Apothekerinnen und Apotheker haben als Ansprechpartner der Menschen vor Ort eine besondere Position inne, um einen ungesunden Lebensstil zu identifizieren und chronische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Aufgrund der flächendeckend hohen Präsenz der Apotheken sind Apothekerinnen und Apotheker die Leistungserbringer im Gesundheitswesen, die für die Menschen am schnellsten und unmittelbar erreichbar und ansprechbar sind.
Apothekerinnen und Apotheker können zur Prävention und Gesundheitsförderung im Besonderen beitragen durch
- Aufklärung über den individuellen Umgang mit Gesundheitsrisiken und -belastungen
- Unterstützung bei der Veränderung individueller gesundheitsbezogener Verhaltensweisen
- Screening-Maßnahmen zur Früherkennung von Erkrankungen
- Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen, um chronisch Kranke zu befähigen, ihr Leben mit der Krankheit so gut wie möglich zu bewältigen
- Kooperationen mit anderen Heilberuflern
- Unterstützung beim Aufbau sowie der Stärkung individueller gesundheitsbezogener Ressourcen und Fähigkeiten zur Vermeidung von Krankheiten
- Unterstützung beim Aufbau und der Stärkung gesundheitsfördernder Strukturen in Lebenswelten.
Wie läuft die Weiterbildung ab?
Wer diese Weiterbildung beginnen möchte, meldet sich bei der zuständigen Apothekerkammer an. Voraussetzung ist, dass der Apothekerberuf ausgeübt wird. Während der 12-monatigen Weiterbildungszeit werden 80 Seminarstunden absolviert. Zusätzlich ist eine Projektarbeit anzufertigen. Den Abschluss der Weiterbildung bildet eine mündliche Prüfung.
Seminare
Die Apothekerkammern haben sich bundesweit auf einen einheitlichen Themenkatalog für die Seminarinhalte geeinigt. Die Seminarinhalte wurden mit der Durchführungsempfehlung für diesen Bereich von der Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer am 25.11.2008 verabschiedet. Die 80 Stunden umfassenden Seminare vermitteln einerseits die kommunikativen Grundlagen in Theorie und Praxis, um Patientinnen und Patienten zu einer Änderung ihres Lebensstils zu motivieren und Patientenseminare anzuleiten. Zum anderen wird die praktische Umsetzung anhand pharmazeutischer Beratungsthemen vermittelt.