Akkreditierung von Fortbildungsmaßnahmen
Diejenigen, die Fortbildungsmaßnahmen veranstalten bzw. vertreiben, können ihre Angebote im Rahmen des Fortbildungszertifikates akkreditieren lassen. Dies betrifft insbesondere Vorträge, Seminare oder Onlinefortbildungen.
Fortbildungsmaßnahmen, die akkreditiert werden können
Damit die erfolgreiche Teilnahme auf das Fortbildungszertifikat angerechnet werden kann, müssen bestimmte Fortbildungsmaßnahmen zuvor akkreditiert worden sein. Dies betrifft Fortbildungen folgender Kategorien:
Kategorie | Art der Fortbildungsmaßnahme |
---|---|
1a | Seminar, Workshop, Praktikum, wissenschaftliche Exkursion, Inverted Teaching |
1b | Pharmazeutische Qualitätszirkel und Arzt-Apotheker-Gesprächskreise |
2 | Kongress |
3 | Live-Vortrag einschließlich Diskussion |
7 | Fortbildungsmaßnahme für das eigenständige Lernen mit Lernerfolgskontrolle, z. B. Fortbildungsartikel, Lernvideo, Webcast, Audio-Fortbildung |
Der Antrag auf Akkreditierung ist durch die ausrichtende bzw. vertreibende Person/Instanz oder eine von ihr beauftragte Dritte bei der entsprechenden Apothekerkammer oder der Bundesapothekerkammer zu stellen.
Zuständigkeit für die Akkreditierung – LAK oder BAK?
Die Zuständigkeiten für die Akkreditierung wurden zwischen den Apothekerkammern der Länder und der Bundesapothekerkammer (BAK) wie folgt vereinbart:
- Fortbildungsmaßnahmen, die insgesamt oder überwiegend nicht ortsgebunden durchgeführt werden und sich an Berufsangehörige aus mehreren Kammergebieten richten, akkreditiert die Bundesapothekerkammer. Hierzu zählen insbesondere: Fortbildungen in Printmedien, auf elektronischen Datenträgern und im Internet (WebCasts, Web-Based-Training) sowie Online-Vorträge und -Seminare (Webinare).
- Akkreditierungsanträge für ortsgebundene Fortbildungsmaßnahmen im Ausland richten Sie bitte ebenfalls an die Bundesapothekerkammer.
- Ortsgebundene Veranstaltungen im Inland akkreditiert die regional zuständige Apothekerkammer.
Grundlagen für das Akkreditierungsverfahren (Richtlinie, Qualitätskriterien, AGB)
Die Grundlagen für die Entscheidung über Anträge auf Akkreditierung von Fortbildungsmaßnahmen durch die Bundesapothekerkammer sind die
- Richtlinie der Bundesapothekerkammer für die Akkreditierung von Fortbildungsmaßnahmen im Rahmen des Fortbildungszertifikats,
- Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) für das Akkreditierungsverfahren für Fortbildungsveranstaltungen im Rahmen des Fortbildungszertifikats bei der Bundesapothekerkammer sowie
- Qualitätskriterien für Fortbildungsmaßnahmen – Empfehlungen der Bundesapothekerkammer
(ehemals "Leitsätze zur apothekerlichen Fortbildung – Empfehlungen der Bundesapothekerkammer")
in ihren jeweils gültigen Fassungen. Die Dokumente stehen im Downloadbereich dieser Seite zur Verfügung.
Die Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer (BAK) hat auf ihrer Sitzung am 14. November 2018 die
- Richtlinie der Bundesapothekerkammer für die Akkreditierung von Fortbildungsmaßnahmen im Rahmen des Fortbildungszertifikats (Akkreditierungsrichtlinie) sowie die
- Qualitätskriterien für Fortbildungsmaßnahmen – Empfehlungen der Bundesapothekerkammer
in aktualisierter Version verabschiedet. Beide Dokumente entfalten ab 01.01.2019 Wirkung. Alle Anträge, die ab diesem Datum eingehen, werden auf dieser Grundlage bearbeitet.
Die entscheidenden Neuerungen sind:
- Umbenennung der „Leitsätze zur apothekerlichen Fortbildung“ in „Qualitätskriterien für Fortbildungsmaßnahmen“
- Klare Verortung der Regeln für das Akkreditierungsverfahren (Akkreditierungsrichtlinie) sowie der qualitativen Vorgaben für Fortbildungsmaßnahmen (Qualitätskriterien)
- Erweiterte Begriffsdefinitionen
- Umbenennung einiger Fortbildungskategorien (z. B. Kat. 7)
- Muster-Teilnahmebescheinigung
- Aktualisierung und Präzisierung der Qualitätskriterien für Fortbildungsmaßnahmen:
- Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte
- Angabe der Lernziele
- Webinare: regelmäßiges Einbinden der Teilnehmer (mittels TED-Umfragen, Chat, o. ä.)
Grundlagendokumente (ab 01.01.2019)
Kosten für das Akkreditierungsverfahren
Das Akkreditierungsverfahren ist für den Antragsteller grundsätzlich kostenpflichtig. Der Geschäftsführende Vorstand der Bundesapothekerkammer hat die Kosten hierfür wie folgt festgelegt:
- Für die Entscheidung über einen Antrag auf Akkreditierung einer Fortbildungsmaßnahme im Rahmen des Fortbildungszertifikats erhebt die Bundesapothekerkammer Kosten i. H. v. 75,00 € zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
- Die Kosten können auf Antrag erlassen werden, sofern folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- Der Fortbildungsanbieter ist selbst Antragsteller.
- Der Fortbildungsanbieter ist nicht umsatzsteuerpflichtig.
- Es werden keine Kosten bzw. Gebühren für die Teilnahme erhoben.
- Weder die Fortbildungsmaßnahme noch der Anbieter werden durch Sponsoren unterstützt.
OAP: Online-Akkreditierungsportal der Bundesapothekerkammer
Zum 01.01.2017 wurde das Antragsverfahren bei der Bundesapothekerkammer auf ein Onlineverfahren umgestellt. Bitte benutzen Sie für Anträge an die Bundesapothekerkammer das Online-Akkreditierungsportal (OAP). Das OAP finden Sie unter:
Lernerfolgskontrollen
Lernerfolgskontrollen sollen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit geben, den Fortbildungserfolg, d. h. den Zuwachs an Kenntnissen und Fertigkeiten, zu überprüfen. Die Lernerfolgskontrolle sollte aus einem auf die Lerneinheit abgestimmten Fragebogen bestehen. Im Folgenden haben wir einige Links aufgeführt unter denen Sie Tipps für die Erstellung von Lernerfolgskontrollen finden können.
Des Weiteren steht Ihnen eine Vorlage für die Erstellung eines Fragebogens nach dem A/B-Strangprinzip zum Download zur Verfügung. Bei der Ausspielung der Fragen wird für jedes Fragenpaar nach dem Zufallsprinzip entschieden, welche der beiden Varianten (A oder B) verwendet wird. Der Vorteil dieser Form der Lernerfolgskontrolle liegt darin, dass sichergestellt werden kann, dass nur eine der beiden Varianten je Frage im Fragebogen auftaucht. Dadurch können einem Fortbildungsinhalt zwei Fragen zugeordnet werden, ohne dass beide Fragen im Fragebogen auftauchen können. Dies erleichtert die Erstellung der Fragen und stellt zugleich sicher, dass alle wesentlichen Aspekte der Fortbildung in der Lernerfolgskontrolle vorkommen.
Tipps für die Erstellung von Lernerfolgskontrollen
Teilnahmebescheinigungen
Nach erfolgreichem Abschluss einer Fortbildungsmaßnahme erhalten alle Personen, die daran teilgenommen haben, eine Bescheinigung von der Ausrichterin bzw. Ausrichter. Diese muss der Muster-Teilnahmebescheinigung in Anlage 1 o. g. Richtlinie entsprechen, damit die Fortbildungspunkte auf das Fortbildungszertifikat angerechnet werden können.
Weiter unten steht Ihnen eine Muster-Teilnahmebescheinigung als Dateivorlage zum Download zur Verfügung, die Sie gerne verwenden dürfen (Format: Microsoft© Word 2009 oder neuer).
Teilnahmebestätigungen – Vorlage und Muster
Erklärung bzw. Ausschluss potenzieller Interessenkonflikte bzw.
Gemäß o. g. Qualitätskriterien für Fortbildungsmaßnahmen sind potenzielle Interessenkonflikte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegenüber schriftlich offenlegen. Dies gilt für
- Referentinnen und Referenten,
- Leiterinnen und Leiter von Seminaren und Workshops,
- Autorinnen und Autoren,
- Moderatorinnen und Moderatoren sowie für
- Anbieterinnen und Anbieter, sofern deren Interessenkonflikte nicht offensichtlich sind (bspw. allgemein bekannter Vertrieb bestimmter Produkte, die mit dem Fortbildungsthema im Zusammenhang stehen).
Folgende Vorgehensweise wird empfohlen:
Potenzielle Interessenkonflikte werden in lesbarer Schrift (Schriftart, ‑farbe und ‑größe) unter der Überschrift „Potenzielle Interessenkonflikte“ oder sinngemäßer Bezeichnung angegeben.
- Folienpräsentationen: Auf einer gesonderten Folie am Anfang der Präsentation (eine der ersten drei Folien)
- Printmedien: Entweder am Anfang oder am Ende der Fortbildungsinhalte, in jedem Fall jedoch vor etwaigen Anhängen, wie dem Quellenverzeichnis, dem Stichwortverzeichnis oder den so genannten Pflichttexten, und der Lernerfolgskontrolle
- Internetseiten: Am Anfang der Fortbildungsinhalte oder auf der Übersichtsseite, ggf. die Erklärung an zuvor genannte Stelle verknüpfen (Hyperlink auf eine separate Internetseite, PDF-Datei o. Ä.)
Im Falle der Verwendung von anderen Medien bitte diejenige Methode anwenden, die dem Zweck am nächsten kommt. Wird die Fortbildung unter Verwendung mehrerer Medien durchgeführt, genügt die Erklärung potenzieller Interessenkonflikte in jenem Medium, das als erstes eingesetzt wird.
Unten finden Sie eine PowerPoint-Vorlage für Folienpräsentationen inkl. Erläuterungen, die Sie gerne verwenden können.
Erklärung potenzieller Interessenkonflikte – Vorlage für Folienpräsentationen
Lernziele
Gemäß o. g. Qualitätskriterien sind für Fortbildungsmaßnahmen Lernziele zu definieren. Sie sind vor Beginn – und sofern erforderlich vor der Buchung/Einschreibung – den potenziellen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekanntzugeben, so z. B. im Ankündigungsschreiben.
Lernziele können unterschiedlich formuliert werden. Wichtig ist, dass für die Interessentinnen und Interessenten erkennbar ist, was sie von der Teilnahme erwarten können. International bewährt hat sich die Formulierung der Lernziele gemäß der Taxonomie nach Bloom bzw. deren Weiterentwicklung durch Anderson & Krathwohl.